VR und AR in Unternehmen

Studien haben ergeben, dass der Umsatz im Bereich der VR-Produkte im Jahr 2019 bereits bei rund 150 Millionen Euro lag. VR-Games führen dabei die Liste der größten Umsatzerbringer an. Experten zufolge wird sich daran wohl auch in Zukunft nicht allzu schnell etwas ändern.

Damit geht also einher, dass der Hype um innovative VR- und AR-Technologien vor allem durch die Endkonsumenten angetrieben wird. Die VR-Brillen werden von den meisten Menschen noch im Rahmen von Computerspielen eingesetzt. Doch auch Filme in VR und das Erkunden von noch unbekannten Reisezielen mithilfe der beeindruckenden Brillen erfreut sich einer großen Beliebtheit.

Allerdings sollte der Blick in diesem Zusammenhang durchaus auch den Unternehmen beziehungsweise dem gewerblichen Bereich zugewendet werden. Immer mehr Firmen setzen so beispielsweise bei der Aus- und Weiterbildung auf ein überaus effektives Virtual Reality Training.

So werden AR und VR in Unternehmen eingesetzt

Bereits seit einigen Jahren können darüber hinaus etwa in verschiedenen Branchen Beispiele gefunden werden, wie von den innovativen VR- und AR-Anwendungen profitiert werden kann.

Der Handel

Beispielsweise bietet der Elektronikmarkt Saturn seinen Kunden die Möglichkeit, eine virtuelle Filiale ganz bequem von der heimischen Couch aus zu erkunden. Mithilfe einer entsprechenden VR-Brille können die neusten Technikprodukte kennengelernt werden, wie etwa 3D-Laptops oder -Fernseher. Doch auch die Kunden von IKEA können sich an einem virtuellen Showroom erfreuen und in diesem zahlreiche Kombinationen von verschiedenen Oberflächen, Materialien und Farben ihrer neuen Möbel ausprobieren.

Gemeinsam mit dem Schmuckhersteller Swarovski stellte Mastercard bereits im Jahr 2017 ein VR-Shoppingerlebnis vor. Dieses ermöglichte es, viele Produkte realitätsgetreu zu begutachten und diese sogar sofort zu erwerben.

Zwar gibt es so durchaus viele Experimente, in denen der Handel auf die Möglichkeiten der Virtual und der Augmented Technology zurückgreift, jedoch konnten sich diese Beispiele bis heute noch nicht zum Standard etablieren. In der Industrie zeigt sich die Lage in diesem Zusammenhang jedoch durchaus anders.

Die Industrie

Zum Teil lässt sich im Bereich der Industrie eine echte VR- und AR-Revolution feststellen. Mehr als 80 Prozent der Unternehmen, welche in ihrem Geschäftsbetrieb heute bereits auf die Möglichkeiten, welche AR und VR bieten, setzen, berichten von überaus positiven Erfahrungen. In den meisten Unternehmen wird heute noch auf AR-Anwendungen gesetzt, die echte Virtual Reality ist dagegen seltener zu finden.

Mit einer sogenannten MR-Brille werden den Mechanikern von Boeing so beispielsweise Baupläne eingeblendet. Ihre Hände zeigen sich so stets als frei, um direkt die notwendigen Arbeitsschritte ausführen zu können.

Auf VR-Anwendungen wird dagegen bei dem Automobilhersteller BMW zurückgegriffen, um mithilfe des Computers neue Fahrzeuge zu entwickeln. Für die Designer ergibt sich so der Vorteil, dass diese Sicherheits- und Ausstattungskomponenten wesentlich zeitnaher testen können.

Die Anfertigung von digitalen Zwillingen von Sensoren findet bei Siemens statt. Ihr Test erfolgt dann an Motoren, welche virtuell dargestellt werden. Doch auch der Logistikkonzern DHL ist von den innovativen Technologien begeistert und nutzt so beispielsweise das sogenannte Vision Picking, um im Rahmen des Kommissionierens die Produktivität effektiv zu erhöhen.

Großer Aufholbedarf für deutsche Unternehmen

Somit nutzen bereits einige Unternehmen in ihrem Geschäftsalltag VR-, MR- und AR-Lösungen. Der internationale Vergleich macht allerdings deutlich, dass die Bundesrepublik dabei keinesfalls eine Vorreiterrolle einnimmt.

Industrielle Anwendungen, welche auf eine AR- oder VR-Unterstützung setzen, sind in Frankreich, China und den USA so beispielsweise heute schon wesentlich häufiger zu finden. Ähnlich wie bei dem Thema der Digitalisierung, zeigen sich die Firmen in Deutschland somit noch als zögerlich, wenn es um die Implementierung von VR- und AR-Lösungen geht.