Im Geschäftsalltag sind Führungsebene und Mitarbeiter immer wieder mit Begriffen konfrontiert, wo nicht immer klar ist, wofür sie stehen. Vor allem zunehmende Anglizismen können für Verwirrung sorgen, was auch im Falle von Stakeholder und Shareholder oft passiert. Mit einer einfachen Eselbrücke ist eine Verwechslung zukünftig ausgeschlossen und es kommt in Meetings zu keinen peinlichen Situationen mehr, weil die Begriffe falsch verwendet wurden.
Teilen mit dem Shareholder
Im Wort „Shareholder“ steckt bereits der englische Begriff „share“, was übersetzt „teilen“ bedeutet. Das heißt, dass mit dem Shareholder etwas geteilt werden muss, meist handelt es sich dabei um Anteile des Unternehmens.
Ein Shareholder kann ähnlich wie der Eigentümer eines Unternehmens agieren. Er kann ein stiller oder aktiver Teilhaber sein. Als Mitbesitzer eines Unternehmens ist der Shareholder auch daran interessiert, dass der Betrieb finanziell gut dasteht. Er erwartet sich in der Regel auch finanzielle Erträge dafür, dass er als Anteilseigner dem Unternehmen finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt hat.
Wie hoch diese Erträge sind, hängt meist von der Anzahl der Anteile ab. Als einfache Eselsbrücke, um eine Verwechslung zwischen Shareholder und Stakeholder auszuschließen, kann man sich merken, dass man mit dem Shareholder immer etwas vom Gewinn teilen muss.
Die wichtige Rolle des Stakeholders
Die Rolle des Stakeholders findet sich meist im Rahmen von Projekten wieder. Dabei handelt es sich um eine Person oder ein anderes Unternehmen, das eine bestimmte Erwartung an den Betrieb hat, wie beispielsweise die Abwicklung eines Auftrages.
Der Stakeholder bringt sich in der Regel nicht mit Kapital in das Unternehmen ein, sondern erteil beispielsweise nur einen Auftrag, für den er später auch zahlt. Im Rahmen von Projekten kann es aber verschiedene Stakeholder geben, die nicht zwingend Geld für einen Auftrag zahlen. Es kann beispielsweise eine Person einen Auftrag erteilen, wodurch sie zu einem Stakeholder wird. Mit dem Produkt aus dem erteilten Auftrag arbeiten aber später vielleicht andere Menschen als der Auftraggeber. Da sie aber mit dem Endprodukt arbeiten müssen, dafür aber nicht zahlen, werden sie trotzdem zu Stakeholdern, da das Produkt auch ihren Geschmack treffen muss.
Eine Person in beiden Rollen
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass Stakeholder und Shareholder ein und dieselbe Person sind. Dies ist jedoch nur dann der Fall, wenn beispielsweise der Shareholder konkrete Interessen wie die Erstellung eines Produktes als Auftrag verfolgt.
Grundsätzlich gilt, dass jeder Shareholder auch ein Stakeholder sein kann, aber nicht jeder Stakeholder auch ein Shareholder sein muss.
Je nach Organisation des Unternehmens kann es jedoch sehr viele Stakeholder geben. Neben konkreten Auftraggebern können in diese Gruppe auch Lieferanten oder Mitarbeiter fallen. Sie alle verfolgen unterschiedliche Interessen und sind nicht zwingend finanziell am Unternehmen beteiligt.
Unterschiedliche Ansätze
Stake- und Shareholder verfolgen in einem Unternehmen unterschiedliche Ansätze. Beim Shareholder steht der finanzielle Erfolg im Vordergrund. Stakeholder verfolgen oft ideelle oder wirtschaftliche Interessen.
Unternehmen und Verantwortliche müssen daher immer abwägen, welche Interessen sie folgen. Sind sie eher am Shareholder-Ansatz interessiert, ist das Unternehmen auf Gewinnmaximierung ausgerichtet. Dies kann jedoch oft eine sehr kurzfristige Perspektive sein, denn im Vergleich dazu ist der Stakeholder-Ansatz eher auf eine langfristige positive Entwicklung ausgelegt. Hier ist auch die finanzielle Entwicklung wichtig, sie steht jedoch nicht zwingend im Vordergrund.
Für Unternehmen ist meist der goldene Mittelweg der erfolgreichste. Sie brauchen verschiedene Shareholder, die sich auch finanziell am Unternehmen beteiligen, damit ausreichend Kapital vorhanden ist. Durch die Verfolgung etwa von wirtschaftlichen Interessen kann sich das Unternehmen festigen, wenn auch die Gewinne für Shareholder etwas geringer ausfallen.