Die Chancen des Internets: Möglichkeiten Einnahmen zu generieren

Ein Unternehmen aufzubauen und ortsunabhängig Geld zu verdienen ist der Traum vieler junger Gründer oder Angestellten, die sich ein höheres Einkommen und mehr Flexibilität im Arbeitsalltag wünschen. Mit Laptop im Strandcafé zu sitzen und von überall aus Geld zu verdienen, ist ja auch eine schöne Vorstellung. Aber wie nah ist das an der Realität und lässt sich über das Internet wirklich ein seriöses Geschäft aufbauen, welches (fast) passive Einnahmen generiert? Schonmal vorab: ja, das ist grundsätzlich möglich, allerdings nicht ohne vorher selbst entsprechend Zeit und Geld in den Aufbau seines Geschäfts zu stecken. Was das konkret bedeutet und warum 100 %  passiv Geld verdienen meist eine Illusion ist, wird in diesem Artikel ausführlicher besprochen.

Unter passivem Einkommen verstehen die meisten Geld, welches ohne investierte Arbeitszeit in regelmäßigem Rhythmus auf das Konto fließt. In Bezug auf das Betreiben eines Unternehmens ist das aber nur in den seltensten Fällen möglich, zumindest, wenn man von den Einnahmen leben möchte. Sei es die Optimierung von Werbekampagnen, der Launch neuer Produkte oder mind. das Treffen von Entscheidungen – an irgendeiner Stelle muss Arbeit investiert werden. Daher ist es so wichtig, sich ein Geschäftsmodell zu suchen, welches einem auch wirklich Freude bereitet. Ein Beispiel für echtes passives Einkommen wäre, wenn man sein Unternehmen verkauft und das Geld von einem Vermögensverwalter in dividendenstarke Aktien investieren lässt. 

Trotzdem gibt es Geschäftsmodelle, die sehr in Richtung passives Einkommen gehen und sich daher gut für alle mit wenig zeitlichen Kapazitäten eignen. Gleichzeitig muss man sagen, dass es bei diesen Methoden viel länger dauert, bis man ein regelmäßiges Einkommen aufbaut, welches dem einer Vollzeitstelle entspricht.

Wie erzeugt man passives Einkommen?

Passives Einkommen funktioniert nur, wenn Mitarbeiter, Systeme oder Tools bestimmte Arbeitsprozesse übernehmen. Das kann z.B. die Funktion eines Marktplatzes sein, über den Produkte verkauft werden oder die zeitlichen Kapazitäten eines Freelancers, der sich beispielsweise um die Optimierung von Werbekampagnen kümmert. Kurz gesagt, es müssen klare Workflows entwickelt und weitgehend automatisiert werden. Das ist allerdings die Aufgabe des Unternehmers. Bei manchen Geschäftsmodellen, wie z.B. beim Handel mit physischen Produkten über einen Online-Shop, ist das etwas komplexer, während es im rein digitalen Bereich deutlich früher umsetzbar ist.

Beispiel am Verkauf von digitalen Produkten zum Thema Angeln: Der Kunde klickt auf eine Facebook-Werbeanzeige und landet bei einer Landingpage, dort klickt er auf “Bestellen” und wird zum Marktplatz Digistore weitergeleitet. Hier kann er seine Zahlungsdaten eingeben und Digistore wickelt den Verkauf automatisch ab. Nach ein paar Tagen überweist Digistore einem das Geld. Der Steuerberater zieht sich alle Berichte selbst und ein Freelancer übernimmt die Optimierung und Kontrolle der Werbeanzeigen. Hat der Gründer dieses Konstrukt einmal aufgebaut, muss er in diesen Prozess fast keine Zeit mehr investieren und verdient monatlich Summe X. 

passiv Geld verdienen

Soweit in der Theorie, aber welche Geschäftsmodelle eignen sich wirklich für den Aufbau eines passiven bzw. nebenberuflichen Einkommens? In den nächsten Abschnitten werden zwei Möglichkeiten vorgestellt.

Geschäftsmodelle für passives Einkommen

1. Digitale Assets verkaufen

Blogartikel, Websites, Kataloge, Flyer oder Werbevideos – alles relevante Medien für Unternehmen, die Bilder, Grafiken, Filmmaterial oder Sound erfordern. Da sich nicht jede Firma einen eigenen Fotografen leisten kann und der Aufwand auch in keinem Verhältnis zu beispielsweise einem Blogartikel stände, greifen viele auf Stock-Material zurück. Das sind unabhängig vom Käufer erstellte Materialien (z.B. Fotos), deren kommerzielle Nutzung über Lizenzen verkauft wird. Der Käufer zahlt also einen bestimmten Betrag (z.B. 20 €), darf das Bild anschließend verwenden, verfügt aber nicht über die exklusiven Nutzungsrechte.

Der Verkauf solcher Assets ist natürlich auch ein Geschäftsmodell, mit welchem vor allem Kreativ schaffende ein zusätzliches Nebeneinkommen aufbauen können. Wer hingegen keinen Spaß an Fotografie, Film oder Sound hat und sich ohnehin nicht mit diesen Themen beschäftigt oder beschäftigen möchte, sollte nach etwas anderem suchen. Das Angebot an Stock-Material ist riesig und die Kundenstandards sind hoch. Dazu kommt, dass die Einnahmen pro Verkauf meist im einstelligen Eurobereich oder sogar darunter liegen, weshalb man für einen relevanten Betrag schon ziemlich viel verkaufen muss. Erfahrungsberichte zeigen, dass man mit etwa 5.000  Fotos zwischen 500 – 1000 € passiv verdienen kann.

Achtung: Die Menge ist nicht der einzige Indikator für Einnahmen!

2. E-Books über Amazon verkaufen: Amazon KDP

E-Books sind schon eine bessere Möglichkeit, um über das Internet ein Einkommen aufbauen zu können. Keine Sorge, dafür muss man weder schreiben können, noch kreativ sein. Im Geschäftsmodell mit E-Books geht es um Fachbücher, die größtenteils von einem Ghostwriter geschrieben werden, während man sich selbst um Marktrecherche, Inhalt, Launch und Marketing kümmert. Die fertigen Bücher werden anschließend über Amazon KDP (Kindle-direkt-Publishing) gelauncht und einem Millionenpublikum zur Verfügung gestellt. Noch ist der E-Book-Markt nicht besonders groß, allerdings soll sich die Anzahl an E-Book-Lesern bis 2025 mehr als verdoppeln.

Der Vorteil an digitalen Buchprodukten ist, dass diese auf dem größten Marktplatz Amazon gelauncht und beworben werden können. Dadurch profitiert man von einer hohen Reichweite sowie vorhandenem Kundenvertrauen. Auch die Marktrecherche wird stark vereinfacht, da man sich nur innerhalb von Amazon umschauen muss. Über Tools lässt sich analysieren, welche Inhalte eine hohe Nachfrage bei schlechtem Angebot haben. Anschließend prüft man die Konkurrenz und erstellt ein besseres Inhaltsverzeichnis, welches als Vorlage für den Ghostwriter dient. Nachteilig ist auch an diesem Geschäftsmodell, dass der Durchschnittspreis für E-Books relativ gering ist und man schon relativ viel verkaufen muss, also auch ein paar E-Books mehr braucht, um abzüglich aller Gebühren einen relevanten Betrag zu verdienen.